Impfungen

Frage
Mein Sohn ist sieben Monate alt und ist mit Mekoniumpfropfileus zur Welt gekommen, er hat F508del-p.Glu92X. Er hat schon 2 OP s hinter sich. Mittlerweile gehts ihm gut, er wird natürlich behandelt gegen seine Krankheit.
Meine Frage ist es, da mein Sohn schon in seiner Gesundheit soviel ertragen musste muss er zusätzlich geimpft werden, die normalen Impfungen nach der Richtlinie. kann sich sein Immunsystem nicht sich selber stärken, müssen diese Impfungen unbedingt sein?
Danke für Ihre Antwort;-))
se.
Antwort
Hallo,
Sie berichten, dass Ihr sieben Monate alter Sohn mit einem Meconiumileus geboren wurde und dass bei ihm inzwischen zwei Operationen notwendig waren: Die Mukoviszidose ist bei Ihrem Sohn durch den Nachweis der Mutationen F508del/p.Glu92X bewiesen. Sie fragen an, ob wirklich alle Impfungen nach Standard bei Ihrem Sohn notwendig sind. Sie würden ihm gerne Belastungen ersparen, da er schon so viel durchgemacht hat.
Die bei Ihren Sohn nachgewiesenen Mutationen sprechen dafür, dass bei ihm das Vollbild einer Mukoviszidoseerkrankung mit Beteiligung der Atemwege und des Verdauungstraktes inklusive Bauchspeicheldrüsenunterfunktion zu erwarten ist.
Es ist erstaunlich, wie gut Neugeborene und junge Säuglinge Operationen bewältigen soweit es zu keinen Komplikationen kommt. Sicher sollte man dem Kleinen nach seiner letzten Operation eine Erholungszeit von ca. 4 Wochen gönnen. Danach sollten alle nach Standard üblichen Impfungen begonnen werden. Da die Impfungen gegen Erkrankungen durchgeführt werden, gegen die der Mensch nur durch Impfung oder das Durchmachen der Erkrankung eine Immunität entwickeln kann, würden Sie bei Nicht-Impfung das Risiko in Kauf nehmen, dass Ihr Sohn den entsprechenden Erkrankungen durchmachen wird. Hiervon ist dringend abzuraten, da jede dieser Erkrankungen mit Begleitbeschwerden seitens der Atemwege einher geht. Sie würden also riskieren, dass die Lunge Ihres Sohnes vermeidbaren Schaden erleidet.
Also vertrauen Sie auf die Robustheit Ihres Sohnes und lassen Sie alle Impfungen durchführen. Sie bewahren so Ihr Kind vor unnötigem Leid.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
22.09.2011
  
Quelle: http://ecorn-cf.eu/index.php?id=32&no_cache=1&L=1&tx_expertadvice_pi1[showitem]=2881&tx_expertadvice_pi1[search]=